Mit mehr als 500 Arten aus über 65 Gattungen sind die Lippfische (Labridae) nach den Grundeln (Gobiidae) die zweitgrößte marine Fischfamilie. Bei der Mehrzahl der Arten findet man einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus verbunden mit einer prächtigen Färbung. Dabei sind es vor allem die Männchen, die bei vielen Arten ein wahres Feuerwerk der Farben zeigen.
Doch was für ein Sinn steckt hinter der so auffälligen Farbenpracht, mit der die Männchen nicht nur Weibchen auf sich aufmerksam machen sondern auch potentielle Fressfeinde? Die Farbenpracht eines Männchens – hier eines Besenschwanz-Prachtlippfisches Cheilinus lunulatus aus dem Roten Meer — ist für die Weibchen ein eindeutiger Anzeiger für dessen Gesundheitszustand und für seine allgemeine Fitness im täglichen Kampf ums Überleben. Wer so auffällig bunt ist, muss gleichzeitig auch kräftig und wendig sein, um sich im Riff gegen inner- und zwischenartliche Konkurrenz durchsetzen zu können.
Wichtige Voraussetzung dafür sind natürlich auch „Gute Gene“, und das ist es, was für Weibchen das wichtigste Auswahlkriterium bei der Partnerwahl ist: prächtige Färbung = optimale Fitness = gute Erbanlagen!