Mit seinem skurrilen Aussehen könnte er problemlos die Rolle eines furchterregenden Monsters in einem Horror- oder Fantasyfilm übernehmen. Sein großer, breiter Kopf ist, wie bei allen Vertretern seiner Familie, mit Hautknochenplatten gepanzert und mit dornenartigen Stacheln versehen. Am Hinterrand seiner Kiemendeckel befinden sich mehrere lange, aber ungiftige Stacheln. Über seinen großen Augen, im Bereich seiner Nasenlöcher und an seinem Kinn befinden sich unzählige Hautlappen. Die zwölf vorderen Hartstrahlen seiner beeindruckenden Rückenflosse sowie einige der Bauch- und der Afterflosse sind zu kräftigen, spitzen Giftstacheln ausgebildet, die ihn sehr wirkungsvoll vor möglichen Feinden schützen.
Perfekt getarnt lauert er bewegungslos seiner ahnungslosen Beute auf, um dann plötzlich sein riesiges Maul aufzureißen und sie in einem Stück zu verschlingen. Man könnte diesen Fisch auf den Hals eines Drachen setzen, wo er einen perfekten Drachenkopf abgeben würde. Und das brachte ihm auch seinen deutschen Populärnamen ein: Drachenkopf!
Drachenköpfe gehören innerhalb der Ordnung der Barschartigen (Perciformes) zur Unterordnung der Drachenkopfverwandten (Scorpaenoidei) und bilden zusammen mit Pelzgroppen und Feuerfischen die Familie der Skorpionsfische (Scorpaenidae). Als klassische Lauerjäger, die dämmerungs- und nachtaktiv sind, ernähren sie sich vor allem von Fischen und Krebsen. Drachenköpfe häuten sich in regelmäßigen Abständen mehrmals im Monat, wodurch möglicherweise verhindert wird, dass die reich strukturierte Körperoberfläche dauerhaft von Algen und anderen Aufwuchsorganismen überwuchert wird.
Mit einer Länge bis zu 50 Zentimeter und einem Gewicht bis zu drei Kilogramm handelt es sich bei dem Großen Roten Drachenkopf Scorpaena scrofa um den größten Vertreter der artenreichen Familie im östlichen Atlantik einschließlich des Mittelmeeres. Drachenköpfe besitzen ein sehr schmackhaftes Fleisch, das ein wichtiger Bestandteil der französischen „Bouillabaisse“ ist.