Kugelfischverwandte
Obwohl diese Ordnung mit so unterschiedlichen Formen wie Drückerfischen, Kofferfischen, Kugelfischen, Igelfischen und Mondfischen eine ungewöhnliche Vielfalt im Körperbau und an Lebensweisen aufweist, besitzen ihre Vertreter doch einige gemeinsame charakteristische Merkmale.
Alle Vertreter der Kugelfischartigen zeichnen sich durch einen relativ großen Kopf mit einer ziemlich kleinen Mundöffnung aus. Sie besitzen ein kräftiges Gebiss, das entweder mit wenigen, häufig vergrößerten Zähnen wie bei den Drücker‑, Feilen- und Kofferfischen ausgestattet ist oder aus massiven, schnabelähnlichen Zahnplatten wie bei den Kugel‑, Igel- und Mondfischen besteht.
Ihre Kiemenöffnungen sind auf beiden Seiten des Kopfes vor dem Brustflossenansatz zu kleinen Schlitzen reduziert. In der Regel besitzen sie modifizierte Schuppen. Bei den Drücker- und Feilenfischen sind sie als gegeneinander bewegliche Knochenplättchen ausgebildet, während sie bei den Kofferfischen als sechseckige, aneinanderschließende Knochenschilde einen starren Schutzpanzer bilden. Bei den meisten Kugelfischen sind sie zu kleinen, häufig kaum sichtbaren Stacheln umgebildet, so dass deren sonst nackte, ledrige Haut rau wirkt. Igelfische dagegen besitzen deutlich sichtbare, entweder kurze, festsitzende oder lange, bewegliche Stacheln. Die lederartige, schuppenlose Haut der Mondfische schließlich ist durch in die Haut eingebettete Knochenschuppen teilweise sehr rau.
Koffer,- Kugel‑, Igel- und Mondfische besitzen nur eine Rückenflosse, die sich in der hinteren Körperhälfte nahe der Schwanzwurzel direkt oberhalb der Afterflosse befindet und zusammen mit dieser der Fortbewegung dient. Drücker- und Feilenfische dagegen besitzen zwei Rückenflossen, wobei die vordere nur aus ein bis drei Strahlen besteht und eine besondere Funktion hat. Die hintere Rückenflosse befindet sich ebenfalls in der hinteren Körperhälfte und dient zusammen mit der Afterflosse der Fortbewegung.
Durch sogenanntes „Wellenschlagen“ dieser beiden Flossen erzeugen die Tiere den Vortrieb, während die Schwanzflosse, die bei den meisten anderen Fischen diese Aufgabe erfüllt, ebenso wie die Brustflossen bei den Kugelfischartigen nur noch als Steuerruder dienen. Diese bei Fischen einzigartige Fortbewegungsweise ermöglicht vielen Arten eine extrem große Beweglichkeit auf engstem Raum.
Die Kugelfischverwandten sind erst seit dem Eozän vor ca. 40–50 Millionen Jahren bekannt. Es wird vermutet, dass sie sich aus der Ordnung der Barschartigen entwickelt haben und zwar aus der Unterordnung der Doktorfischartigen, deren Larven denen der Kugelfischartigen ähneln.