Mit unzähligen, bis zu fünf Zentimeter langen Giftstacheln an seinen bis zu 23 Armen und auf der Körperoberfläche hat der Dornenkronen-Seestern Acanthaster planci, der meist einfach nur Dornenkrone genannt wird, seinen martialisch wirkenden deutschen Namen voll und ganz verdient. Bereits der Gattungsname Acanthaster bedeutet Stachelstern (acántha gr. Stachel, aster gr. Stern) und bezieht sich eindeutig auf das unverwechselbare Aussehen dieses bis 40 cm großen Seesterns. Dementsprechend hat die Dornenkrone auch in anderen Sprachen einen treffenden Populärnamen: Englisch: crown-of-thorns starfish, Französisch: étoile de mer épineuse, Spanisch: corona de espinas, Italienisch: stella corona di spine.
Dornenkronen sind im gesamten tropischen Indo-Pazifik verbreitet und ernähren sich ausschließlich corallivor, also von Steinkorallen. Dabei kriechen die nachtaktiven Seesterne einfach über Steinkorallen, stülpen ihren Magen aus und geben Verdauungssekrete ab, um anschließend das verflüssigte Polypengewebe aufzunehmen. Zurück bleiben nur die leblosen, weißen Kalkskelette der betroffenen Steinkorallen. Die so verursachten Schäden durch eine einzelne Dornenkrone im Riff halten sich zwar in Grenzen, aber es kommt immer häufiger regional zu Massenauftreten von Millionen von Dornenkronen, die dann mitunter ganze Korallenriffe leerfressen und so große Schäden anrichten können.
Die Ursachen für die Zunahme solcher Massenvermehrungen liegen wahrscheinlich daran, dass zum Beispiel über die Flüsse durch Düngemittel immer mehr Nährstoffe ins Meer eingespült werden, wodurch es zu immer stärkeren Algenblüten kommt, die die Nahrungsgrundlage für die Dornenkronen-Larven darstellen. Gleichzeitig nimmt die Anzahl von planktonfressenden Fischlarven durch die dramatisch zunehmende Überfischung der Meere immer mehr ab, so dass sich immer mehr Larven zu korallenfressenden Dornenkronen entwickeln können. Und auch die Anzahl der ohnehin wenigen Fressfeinde ausgewachsener Dornenkronen im Korallenriff wird durch den Menschen immer weiter reduziert. So werden die seesternfressenden Tritonshörner Charonia tritonis wegen ihrer attraktiven Schalen intensiv abgesammelt und die bis zwei Meter großen Napoleon-Lippfische Cheilinus undulatus sind sehr stark überfischt und werden deshalb auf der roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft .