Die Kapverdischen Inseln
Ca. 450 km von der Westküste Afrikas entfernt erhebt sich der Kapverdische Archipel aus einer Tiefe von mehr als 5.000 Metern aus dem Meer. Krasse Gegensätze prägen das Bild dieser immer noch ziemlich unberührten Inseln vulkanischen Ursprungs im südlichen Teil des Nordatlantiks. Da die insgesamt 15 Inseln mit einer Größe zwischen 0,2 bis 991 km² am Südrand der Sahelzone, dem Wüstengürtel Afrikas, liegen, ist ihre Vegetation ausgesprochen karg und von der Trockenheit gezeichnet. Selbst die Inseln, die als „grüne“ Inseln bezeichnet werden, wirken stellenweise in den zum Teil langen Trockenzeiten bedrückend öde.
Ganz anders sieht es unter Wasser aus. Den Taucher erwartet ein enormer Fischreichtum, den die Gewässer dem aus dem Norden kommenden Kanarenstrom verdanken. Er sorgt ganzjährig für konstante Wassertemperaturen zwischen 22 bis 25 ° C. So ziehen zum Beispiel saisonal mehrere Thunfischarten an den Küsten der Kapverden entlang, und riesige Schwärme mit Tausenden Individuen vom Westafrikanischen Doktorfisch können nahezu bei jedem Tauchgang plötzlich aus den Nichts auftauchen und einem die Sicht auf den Tauchpartner nehmen! Kaiser‑, Falter- und Papageifische, die man sonst nur aus Korallenriffen kennt, sind allgegenwärtig. Trompetenfische, Besenschwanz-Feilenfische und Ozean-Drückerfische treten hier nicht einzeln sondern oftmals gleich in Schwärmen auf. Langusten sind bereits nach wenigen Tauchgängen nichts Besonderes mehr, man bekommt sie auf fast jedem Tauchgang zu Gesicht, und auf manchen Tauchgängen reichen die Finger einer Hand nicht aus, um die gesichteten Ammenhaie zu zählen! Mit etwas Glück krönen dann noch die Begegnung mit Hammerhaien, einem Walhai oder einem Manta-Schwarm den Tauchurlaub.