Nach der Aus­rottung der bis zu acht Meter langen und bis zu zehn Tonnen schweren Stel­ler­schen Seekuh durch den Men­schen nur 27 Jahre nach ihrer Ent­de­ckung Mitte des 18. Jahr­hun­derts ist der Dugong (Dugong dugon) die einzige ver­bliebene Art der Familie der Gabel­schwanz-Seekühe.

 

Im Gegensatz zu den vier Ver­tretern der Rund­schwanz-Seekühe, die in den Küs­ten­ge­wässern beid­seitig des Atlantiks und ihren zuflie­ßenden Flüssen behei­matet sind, bewohnen Gabel­schwanz-Seekühe fast aus­schließlich die Mee­res­küsten des Indi­schen Ozeans ein­schließlich des Roten Meeres und Teile des West­pa­zifiks. Sie erreichen eine Länge von drei bis maximal vier Meter und ein Gewicht von durch­schnittlich 400–500 kg, in Ein­zel­fällen sogar bis 900 kg.

 

In weiten Bereichen ihres Ver­brei­tungs­ge­bietes sind Gabel­schwanz-Seekühe durch Bejagung und vor allem durch die Zer­störung von See­gras­wiesen, ihrer Nah­rungs­grundlage, aus­ge­sprochen selten geworden und vie­lerorts schon aus­ge­storben. Die größten Popu­la­tionen befinden sich mit meh­reren Zehn­tausend Tieren vor den Küsten Aus­tra­liens und im Per­si­schen Golf mit geschätzten 7500 Tieren. Im süd­lichen Roten Meer soll es sowohl an der öst­lichen als auch an der west­lichen Seite jeweils Popu­la­tionen mit einigen Hundert Tieren geben.

 

In Ägypten findet man nur noch im Süden einige wenige Tiere. Auf hundert Kilo­meter Küs­ten­länge zwi­schen El Quseir und Marsa Alam sind aktuell nur sieben Tiere bekannt, die man anhand der zahl­reichen, durch Schiff­schrauben ver­ur­sachten Narben auf dem Körper iden­ti­fi­zieren kann. Die tat­sächlich dort lebende Anzahl an Tieren dürfte bes­ten­falls einige Tiere mehr betragen, so dass der Dugong in Ägypten hoch­gradig bedroht ist. Erst Anfang 2013 wurde auf dem Fisch­markt von El Quseir das Fleisch eines Dugong zum Verkauf ange­boten.

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